Leif Kunert / hwk-ff.de
In Niederjesar, im Landkreis Märkisch-Oderland, gab es am 16.09.2020 ein großes Jubiläum zu feiern. Der Familienbetrieb Perlewitz bestand an diesem Tag seit nunmehr 175 Jahren. Und es wird weitergehen!
Felix Perlwitz ist Mitarbeiter der Perlwitz GmbH, der sich auf die Betriebsübernahme des elterlichen Betriebes vorbereitet. Sein Vater Guido Perlwitz ist faktisch und rechtzeitig vor Erreichen des 60. Lebensjahres bereit, die Betriebsübergabe anzugehen. Der Firmenchef feierte am 25. September 2020 sein 35-jähriges Meisterjubiläum. Sohn Felix besitzt seit fünf Jahren den Meisterbrief und kehrte 2019 aus Bayern nach Brandenburg zurück, ist jetzt „bei Vaddern“ angestellt und erarbeitet sich neben weiteren fachlichen und technischen Feinheiten vor allem Planungs- und Managementkenntnisse. „Drei bis fünf Jahre dauert es bestimmt, die Firma führen zu können. Dazu zählt auch das Miteinander mit der Belegschaft und der Vertrauenserwerb bei den Bestandskunden“, weiß Felix Perlwitz. Er lobt das Angebot der Kammer zum Thema Betriebsnachfolge.
Sein Vater erinnert sich, dass er Anfang der 1980er Jahre in den Betrieb einstieg. Damals stand die Nachfolge in der Familie zu keinem Zeitpunkt infrage. Mit der Wende wehte ein anderer Wind. Guido Perlwitz musste sich mit seinem Vater durchbeißen, Rückschläge einstecken und immer wieder nach vorn sehen. Nach 1990 investierten die beiden in die inzwischen abbezahlte große Produktionshalle. Als der Seniorchef 1999 starb, waren vier Jahre zuvor alle Firmenanteile von Sohn Guido erworben worden. Auch das war ein mehrjähriger Prozess, keine ad-hoc-Aktion. „Nichts geht bei dem Thema von allein“, weiß Guido Perlwitz. Auch die Hwk-Veranstaltung im Rahmen des Nachfolgeprojektes am 21. September 2020 habe das erneut gezeigt, so der Übergeber in spe. Dieses Mal ging es um die steuerlichen Aspekte einer Firmennachfolge. Auf dem Weg zur erfolgreichen Übergabe wollen Vater und Sohn auf alle Fälle auch weiterhin die Unterstützungsangebote der Kammer nutzen. Den Kontakt zu den Betriebsberatern der Handwerkskammer gibt es bereits.
Autor: Michael Thieme