
Marek Brandt / stock.adobe.com
Energiewende und Endlichkeit der Ressourcen stellen Handwerksbetriebe vor neue Herausforderungen. Wer vorausschauendes Risikomanagement betreibt, spart Kosten für Strom, Heizung und Kühlung, sichert die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, erkennt Chancen für neue Arbeitsfelder und kann Fördermittel erhalten.
Energie- und Ressourceneffizienz
Unser heutiger Wohlstand beruht zu einem großen Teil auf den unbestreitbar großartigen Visionen der Industrierevolution und dem erfolgreichen globalen Warenverkehr. Die Anfänge der Industrialisierung waren nicht immer human und oft sehr gesundheitsschädigend. Inzwischen sind wir wesentlich weiter und auch Energieproduktion wird immer sauberer.
Doch die Endlichkeit der Ressourcen und die Folgen durch Verbrennung fossiler Rohstoffe bringen uns an einen Punkt, wo die Wirtschaft von linearen Prozessen auf Kreisläufe umsteigen muss. Gleichzeitig steigt der Energiebedarf weiter und muss Energie effizienter genutzt werden. Um Wohlstand, Gesundheit und Lebensqualität zu erhalten, braucht es eine Wende bei der Nutzung von Energie und Rohstoffen, die große Herausforderungen mit sich bringt.
Dabei geht es um vorausschauendes Risikomanagement und das Erkennen von Chancen.
Mit einer guten Strategie zum Umstieg
- können Kosten gespart werden
- trägt der Betrieb zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit bei
- eröffnen sich neue Arbeitsfelder
- kann Klimaschutz erfolgreich vorangetrieben werden
- können Fördermittel beantragt werden
Worum geht es u.a. bei Energie- und Ressourceneffizienz?
- Umstieg auf erneuerbare Energien zur Reduzierung von CO2 und Äquivalenten (Methan etc.)
- Vermindern des Energieverbrauchs
- Effiziente Nutzung von Energie durch den Einbau von SMART-Metern und an Tageszeiten angepasste Arbeitsabläufe zur Vermeidung von Energieverbrauchsspitzen.
- Neue Speichertechnologien, Nutzung von Prozess- und Abwärme
- Umstellung linearer Produktketten und Prozesse auf kreislauffähige Wirtschaftsweisen
- Effiziente Gebäudehüllen: Umweltfreundliche Wärmedämm-Materialien, nachhaltige Möglichkeiten zur Gebäudekühlung bei zunehmender Hitze
- Gebäudetyp E zur Reduzierung von Material und Energie in Form von Zeit- und Bürokratieaufwand
- Lieferketten, Materialreduzierung und die Vermeidung des sogenannten Rebound-Effekts
- Sicherung von Arbeitsplätzen und Unterstützung bei Umschulungen und Weiterbildungen
Schritt für Schritt zur Energie- und Ressourceneffizienz
Jede Maßnahme beginnt mit einer Bestandsaufnahme. Bei der regelmäßigen Dokumentation der Energieverbräuche zur besseren Übersicht speziell im Handwerk hilft das E-Tool der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz.
Nutzen Sie den Energie-Effizienz-Check der ETI Brandenburgische Energie Technologie Initiative. Dort finden Sie außerdem Informationen, Netzwerkpartner und Mut machende Erfolgsgeschichten.
Schon durch kleine Änderungen lassen sich im Betriebsalltag Einsparungen messen. Viele energiesparende Investitionen amortisieren sich bereits nach kurzer Zeit.
Fördermöglichkeiten
- Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung EFRE stellt Fördermittel bereit um wirtschaftliche und soziale Unterschiede zwischen Regionen auszugleichen.
- Die ILB fördert gezielt Energieeffizienzmaßnahmen von KMUs in Brandenburg.
- Informationen zu Fördermöglichkeiten rund um Prozesswärme und Elektrifizierung finden Sie z.B. auf der Seite des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bafa
- Das BMUV fördert z.B. Unternehmen, die Maßnahmen des natürlichen Klimaschutzes durch Begrünung auf Betriebsgeländen durchführen.
Energie- und Ressourceneffizienz sind eng verwoben mit den Themen Nachhaltigkeit und Umwelt. Mehr dazu finden Sie auf unseren Seiten zum jeweiligen Thema. Auch dazu berät Sie die Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Region Ostbrandenburg gern. Kennen Sie zum Beispiel schon den Nachhaltigkeitscheck 360°?
Die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS)
Im Juni 2024 veröffentlichte die Bundesregierung die „Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie – NWKS“. Diese soll insbesondere dem Ressourcenschutz dienen. Im Kern geht es um:
- Den Verbrauch neuer (primärer) Rohstoffe verringern
- Stoffkreisläufe schließen
- Unabhängigkeit von Rohstoffimporten stärken und Lieferketten entlasten
- Abfall vermeiden
Was sind eigentlich die 10 R der Kreislaufwirtschaft?
Effizienz allein ist noch nicht nachhaltig, für eine durchdachte Prozess- und Produktionswende hilft die Orientierung entlang der „10 R“ von Refuse bis Recover.
- Designphase: Refuse (Ablehnen) – Rethink (Überdenken) – Reduce (Reduzieren)
- Konsumphase: Reuse (Wiederverwenden) – Repair (Reparieren) – Refurbish (Aufarbeiten) – Remanufacture (Funktionierende Teile woanders verwenden) – Repurpose (neuen Anwendungszweck finden, auch unter Up-Cycling bekannt)
- Ende und Neubeginn: Recycle – Recover (Rückgewinnung)
Sie haben Fragen, brauchen Unterstützung oder möchten einfach ein unverbindliches Gespräch? Die Berater der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg unterstützen Sie gern und natürlich kostenlos.
Die Beratung erfolgt nach Terminvereinbarung gern auch direkt vor Ort in Ihrem Betrieb.
Aktuelle Themen
BEG-Förderrichtlinien für Gebäudesanierung und Heizungstausch beschlossen
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat die Förderrichtlinie zur „Bundesförderung effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen“ beschlossen. Damit kann das geänderte Förderprogramm für Gebäudesanierung und Heizungsaustausch zusammen mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) und dem Wärmeplanungsgesetz (WPG) am 1. Januar 2024 in Kraft treten.
Energiesparen mit dem kostenlosen E-Tool für Handwerksbetriebe
Das E-Tool der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz (MIE) hat seit seiner Veröffentlichung Mitte 2021 bereits über 2.000 Interessierte für sich gewinnen können und hat sich zum zentralen Instrument für die Erfassung und Auswertung von Energie- sowie Emissionsdaten für Handwerksbetriebe entwickelt.
Klimatransformation im Betrieb
Der innerbetriebliche Energieverbrauch ist vor allem für energieintensive Gewerke von Bedeutung. Dabei bietet das Handwerk Unterstützungsangebote wie die „Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz“ oder „Initiative Eneergieeffizienznetzwerke“ an.
Energiekosten überblicken und CO2-Fußabdruck erstellen mit dem E-Tool Webportal
Handwerksbetriebe, die in den vergangenen Tagen Post von Energieversorgern erhalten haben und sich mit hohen Rechnungen oder Verschlechterungen von Lieferverträgen auseinandersetzen mussten, waren sicherlich wenig begeistert. Nicht anders sieht die Situation beim Betanken von Betriebsfahrzeugen aus. Die steigenden Energiepreise werden zunehmend zu einer echten Belastung für das Handwerk.
Handwerkskammer ist Transferpartner der Mittelstandsinitiative Energiewende
Wir als Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg sind Transferpartner der Mittelstandsinitiative Energiewende und beraten unsere Mitgliedsbetriebe zu Themen wie Energieeinsparpotenziale oder Integration Erneuerbarer Energien sowie zu Fördermöglichkeiten.
Gebäudeenergieberater – Fachleute für die Sanierung von Wohngebäuden
Die Gebäudeenergieberater/innen im Handwerk sind kompetenter Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Themen Energieeinsparung und Energieeffizienz. Wenn Sie Ihr Tätigkeitsfeld erweitern möchten, qualifizieren Sie sich zum Spezialisten für Umweltschutz und Energieeinsparfragen.