„Echt spannend!“ Das war das Resümee von Studenten nach dem Auftakt einer Veranstaltungsreihe, mit der die Handwerkskammer und die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung (HNEE) junge Studierende und Unternehmer zusammenbringen wollen, die langfristig Nachfolger suchen.
Anabel Fuchs studiert Unternehmensmanagement im letzten Semester an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung (HNEE) und kann sich durchaus vorstellen, einmal einen Tischlereibetrieb zu übernehmen. „Schon jetzt suchen 35 Prozent der Handwerksfirmen in Ostbrandenburg Nachfolger. Finden sie keine, werden diese Firmen geschlossen – mit allen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, Berufsausbildung, Steuereinnahmen und die regionale Dienstleistungsstruktur.“ So erklärt Rüdiger Schulz, Projektmanager bei der Handwerkskammer, die Hintergründe des vom Land geförderten Projektes „Unternehmensnachfolge“.
Jörn Mallok, Professor für Unternehmensführung und Produktionsmanagement an der HNEE, ergänzt: „Wir müssen die jungen Leute für diese Herausforderung nicht nur begeistern. Wir müssen sie darauf vorbereiten und beratend begleiten. Deshalb habe ich die Veranstaltungsreihe bereits fest in meinen Lehrplan aufgenommen. Das wäre ein Weg, Studentinnen und Studenten mit interessierten Unternehmen, in Kontakt zu bringen.“
Matthias Templin, Geschäftsführer der Tischlerei Templin GmbH, stellte dem Auditorium am Beispiel seines Unternehmens dar, welchen Herausforderungen ein Unternehmer gewachsen sein muss. „Ein Praxisbezug, der bei allen gut ankam“, meinte er. In einem nächsten Schritt sollen nun Holzingenieur-Studenten der HNE in die Veranstaltungsreihe einbezogen werden. „Wir wollen das technische und betriebswirtschaftliche Wissen der Studenten mit praktischem Wissen der Unternehmer verknüpfen und über diesen Weg Betriebsnachfolgen im Handwerk anstoßen“, sagt Rüdiger Schulz mit Blick in die Zukunft.
Am Ende antworteten elf von 14 Studenten und Studentinnen auf die Frage, ob sie sich die Übernahme eines Unternehmens vorstellen könnten mit einem klaren „Ja!“ Anabel Fuchs war eine von ihnen.
Mirko Schwanitz