Der innerbetriebliche Energieverbrauch ist vor allem für energieintensive Gewerke von Bedeutung. Dabei bietet das Handwerk Unterstützungsangebote wie die „Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz“ oder „Initiative Eneergieeffizienznetzwerke“ an.
Der innerbetriebliche Energieverbrauch spielt für energieintensive Gewerke, wie z.B. Bäcker, Fleischer oder Tischler, eine zentrale Rolle. Dies liegt daran, dass die Energiekosten, im Fall der Bäcker bis zu 9,9 Prozent an den Gesamtkosten ausmachen. Bei Fleischern sind es beispielsweise 9,4 Prozent und bei Tischlern 9 Prozent (Quelle: DHI). Es zeigt sich, dass sich rund 15 Prozent der Handwerksbetriebe zum innerbetrieblichen Energieverbrauch beraten lassen. Die Nachfrage nach einer Energieeffizienz-Beratung hängt dabei nicht nur von der Energieintensität des jeweiligen Betriebes, sondern auch von der Anzahl der Mitarbeiter ab. So zeigt sich, dass von den Unternehmen mit 20 Beschäftigten rund 20 Prozent der Betriebe eine Energieeffizienz-Beratung beauftragen, während bei Betrieben mit mehr als 100 Mitarbeitern bereits 40 Prozent der Betriebe eine solche Dienstleistung in Anspruch nehmen.
Diese Sensibilität größerer Handwerksbetriebe für das betriebliche Energieeffizienz-Potenzial findet sich aufgrund der geringen Personalstärke in kleineren Handwerksbetrieben seltener. Doch auch bei diesen kleineren Betrieben, die rund 80 Prozent der Handwerksbetriebe in Deutschland ergeben und im Schnitt fünf Mitarbeiter haben, liegt teilweise eine hohe Energieintensität vor. Dies gilt es zu ändern, zumal es mit der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz (MIE) ein Angebot gibt, dass über Strukturen und Instrumente verfügt, die maßgeschneidert die innerbetriebliche Energieeffizienz und den Weg zu mehr Klimaschutz im Unternehmen adressieren.
Da die Instrumente mit über 700 Handwerksbetrieben entwickelt und erprobt wurden, passen die Instrumente zu den handwerklichen Betriebserfordernissen und werden von den Betrieben akzeptiert. Die Instrumente sind hochgradig anschlussfähig zu künftigen betrieblichen Erfordernissen der Klimaschutztransformation.
Die zum Zweck der Steigerung der innerbetrieblichen Energieeffizienz und der damit einhergehenden CO2-Reduktion entwickelten und erprobten Instrumente – wie beispielsweise der CO2-Mehrkosten Rechner – sind hochgradig anschlussfähig zu den mit der Klimatransformation verbundenen Herausforderungen: Sei es die datengestützte Identifikation geeigneter Klimaschutzmaßnahmen, die Erfüllung rechtlicher Anforderungen oder das Erbringen von Klimaschutznachweisen.
Energiewechsel-Kampagne des BMWK
Um die Unterstützung zu erhöhen und Schwung in die Energiewende zu bekommen, hat das BMWK die breit angelegte Kampagne „80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel“
gestartet.
Eines dieser erprobten und besonders anschlussfähigen Instrumente ist das cloudbasierte digitale E-Tool, das auf der SpaEfV basiert. Über eine nutzergeführte Datenerfassung werden im E-Tool individuelle Auswertungen der Jahresverbräuche und die Identifikation anschließender maßgeschneiderter Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen ermöglicht. Damit kann das E-Tool im Zuge eines digital unterstützten, kontinuierlichen, betrieblichen Verbesserungsprozesses genutzt werden.
Mit dem E-Tool erhalten insbesondere solche Betriebe eine Unterstützung, die aufgrund geringer Betriebsgröße ansonsten kein adäquates Instrument zur Verfügung haben. Zudem sind bereits jetzt im E-Tool ein PV-Rechner integriert, die Erfassung der Emissionen des Fuhrparks, eine grafische Darstellung des betrieblichen Transformationsprozesses, die Erstellung eines betrieblichen CO2-Fussabdrucks sowie auch auf kWh und CO2-Emissionen basierende Benchmarks und Verweise auf Förderprogramme des Bundes.
Netzwerk für Energieeffizienz und Klimaschutz
Da sich auch die Handwerksorganisation selbst dem Klimaschutz verpflichtet fühlt, haben am 16. Juni 2021 elf Handwerkskammern das erste Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerk seiner Art gegründet. Das Netzwerk hat zum Ziel, die Chancen von Energieeffizienz und Klimaschutz in den beteiligten Handwerkskammern zu stärken. Damit tragen die Kammern als Multiplikatoren des Effizienz- und Klimaschutzschutzgedankens in den Regionen zum Erfolg der Netzwerkinitiative bei.
Quelle: ZDH